Apo­the­ken­pflich­tig

Ist ein Arz­nei­mit­tel apo­the­ken­pflich­tig, darf es nur in Apo­the­ken von phar­ma­zeu­ti­schem Per­so­nal ver­kauft oder abge­ge­ben wer­den. Die Apo­the­ken­pflicht ist unter ande­rem im Arz­nei­mit­tel­ge­setz (AMG) gere­gelt. Grund­sätz­lich unter­schei­det man zwi­schen ein­fa­chen apo­the­ken­pflich­ti­gen Medi­ka­men­ten und ver­schrei­bungs­pflich­ti­gen Medikamenten.

Wel­che Medi­ka­men­te sind apothekenpflichtig?

Zu den ein­fa­chen apo­the­ken­pflich­ti­gen Arz­nei­en zäh­len zum Bei­spiel Schmerz­ta­blet­ten mit den Wirk­stof­fen Napro­xen oder Ibu­profen. Die­se soge­nann­ten OTC-Arz­nei­mit­tel sind bis zu einer bestimm­ten Dosie­rung ohne vor­he­ri­ge Kon­sul­ta­ti­on mit Arzt:in und ohne Rezept erhält­lich – aber nur in der Apo­the­ke. Dort arbei­ten näm­lich phar­ma­zeu­tisch aus­ge­bil­de­te Mitarbeiter:innen, die bera­ten und über mög­li­che Wech­sel­wir­kun­gen und Dosier­emp­feh­lun­gen auf­klä­ren können.

Ver­schrei­bungs­pflich­ti­ge Medi­ka­men­te wer­den hin­ge­gen vor­her durch Ärzt:innen und Kli­ni­ken ver­schrie­ben. Grund­la­ge hier­für ist das Arzneimittelgesetz.

Was regelt das Arz­nei­mit­tel­ge­setz bei der Apo­the­ken­pflicht genau?

Das Arz­nei­mit­tel­ge­setz (AMG) regelt den Ver­kehr mit Arz­nei­mit­teln zur Gewähr­leis­tung einer ord­nungs­ge­mä­ßen und siche­ren Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung von Mensch und Tier. Es defi­niert also, wel­che gene­rel­le Anfor­de­run­gen an Medi­ka­men­te etwa bei Zulas­sung, Her­stel­lung und Abga­be gel­ten. Das AMG setzt die umfang­rei­chen euro­päi­schen Vor­schrif­ten in deut­sches Recht um und wird ergänzt durch eine Viel­zahl von Ver­ord­nun­gen und ver­bind­li­chen Leitlinien.

Para­graph 48 des AMG schreibt vor, dass Arz­nei­mit­tel mit beson­de­ren Anwen­dungs­ri­si­ken ver­schrei­bungs­pflich­tig sind. Wel­che Arz­nei­mit­tel das sind, regelt das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit mit Zustim­mung des Bun­des­ra­tes und nach Anhö­rung von Sach­ver­stän­di­gen in der Arz­nei­mit­tel­ver­schrei­bungs­ver­ord­nung.

Was gilt für die Apotheken?

Zu den Haupt­auf­ga­ben jeder Apo­the­ke gehört die Abga­be von Arz­nei­mit­teln und apo­the­ken­pflich­ti­gen Medi­zin­pro­duk­ten – und die Infor­ma­ti­on und Bera­tung über die­se Pro­duk­te. Seit 1958 gilt dabei in Deutsch­land die soge­nann­te Nie­der­las­sungs­frei­heit für Apo­the­ken. Eine Apo­the­ke darf aber nur auf der Basis einer Bewil­li­gung nach dem Apo­the­ken­ge­setz eröff­net wer­den. Die dazu not­wen­di­gen Vor­aus­set­zun­gen sind detail­liert in der Apo­the­ken­be­triebs­ord­nung (ApBe­trO) for­mu­liert. Dort fin­den sich Regelungen

  • für die Lage und Gestal­tung der Betriebs­räu­me der Apo­the­ke (§ 4 ApBetrO);
  • für deren Aus­stat­tung mit wis­sen­schaft­li­chen und sons­ti­gen Hilfs­mit­teln (§ 5 ApBetrO);
  • für das erfor­der­li­che Per­so­nal für den Apo­the­ken­be­trieb (§ 3 ApBe­trO) und
  • für den Betrieb im Pra­xis­all­tag der Apo­the­ke und die Her­stel­lung von Arz­nei­mit­teln (§§ 2a, 6 – 24 ApBetrO).
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