Gema­tik

Die Gesell­schaft für Tele­ma­tik­an­wen­dun­gen der Gesund­heits­kar­te mbH – kurz gema­tik – ist seit 2015 ver­ant­wort­lich für die Tele­ma­tik­in­fra­struk­tur (TI) im deut­schen Gesund­heits­we­sen. Dazu gehört unter ande­rem die stu­fen­wei­se Ein­füh­rung ver­schie­de­ner Anwen­dun­gen der TI. Bekann­te Bei­spie­le sind die elek­tro­ni­sche Patient:innenakte (ePa) und die elek­tro­ni­sche Arbeits­un­fä­hig­keits­be­schei­ni­gung (eAU).

Was macht die gematik?

Grund­la­ge der elek­tro­ni­schen Ver­net­zung im Gesund­heits­we­sen ist die TI. Hier hat die gema­tik vor allem drei Aufgaben:

  1. Spe­zi­fi­ka­ti­on der TI
  2. Zulas­sun­gen von ver­schie­de­nen Kom­po­nen­ten und Diens­ten der TI
  3. Betriebs­ko­or­di­na­ti­on und Wei­ter­ent­wick­lung der TI

Damit die TI rei­bungs­los funk­tio­niert, müs­sen ihre Kom­po­nen­ten und Diens­te funk­tio­nal, sicher, inter­ope­ra­bel und kom­pa­ti­bel sein. Dazu legt die gema­tik die Merk­ma­le und Anfor­de­run­gen fest. Anhand die­ser Spe­zi­fi­ka­tio­nen ent­wi­ckeln die betei­lig­ten Unter­neh­men die Kom­po­nen­ten, Diens­te und Anwen­dun­gen, die dann auch beim Bun­des­amt für Sicher­heit in der Infor­ma­ti­ons­tech­nik getes­tet wer­den. Erst wenn die­se Tests erfolg­reich sind, dür­fen sie ein­ge­setzt werden.

Ver­schie­de­ne Zulas­sungs­ver­fah­ren stel­len dabei sicher, dass nur Kom­po­nen­ten und Diens­te zum Ein­satz kom­men, die spe­zi­fi­ka­ti­ons­kon­form sind – und die somit die vor­ge­ge­be­nen Anfor­de­run­gen erfül­len. Vor­aus­set­zung für die Zulas­sung sind umfang­rei­che Funk­ti­ons- und Inter­ope­ra­bi­li­täts­tests. Fer­ner müs­sen Her­stel­ler nach­wei­sen, dass ihre Pro­duk­te den sicher­heits­tech­ni­schen Stan­dards ent­spre­chen. Bei dezen­tra­len Kom­po­nen­ten sind Nach­wei­se ein­zu­rei­chen, dass die­se vom Bun­des­amt für Sicher­heit in der Infor­ma­ti­ons­tech­nik geprüft wurden.

Die gema­tik ist außer­dem für die Ein­füh­rung, Betriebs­ko­or­di­na­ti­on und die Wei­ter­ent­wick­lung der TI ver­ant­wort­lich. Den ope­ra­ti­ven Teil der Betriebs­füh­rung über­neh­men jedoch Indus­trie­part­ner. Mit dem Zulas­sungs­ver­fah­ren soll ermög­licht wer­den, dass Anbie­ter ihre Pro­duk­te Ärzt:innen, Apotheker:innen und damit auch Ver­si­cher­ten über die Tele­ma­tik­in­fra­struk­tur anbie­ten kön­nen – und dies in einem zeit­lich und tech­nisch gere­gel­ten Ver­fah­ren, der soge­nann­ten Release-Planung.

Wer steckt hin­ter der gematik?

Seit Mai 2019 hält das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit (BMG) an der gema­tik 51 Pro­zent der Antei­le. Der GKV-Spit­zen­ver­band besitzt 24,5 Pro­zent. Die Spit­zen­or­ga­ni­sa­tio­nen der unter­schied­li­chen Erbrin­ger von Gesund­heits­leis­tun­gen – Bun­des­ärz­te­kam­mer, Bun­des­zahn­ärz­te­kam­mer, Deut­scher Apo­the­ker­ver­band, Deut­sche Kran­ken­haus­ge­sell­schaft, Kas­sen­ärzt­li­che Bun­des­ver­ei­ni­gung und Kas­sen­zahn­ärzt­li­che Bun­des­ver­ei­ni­gung – hal­ten zusam­men die ande­ren 49 Prozent.

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