Gene­ri­kum (Mehr­zahl: Generika)

Gene­ri­ka sind Arz­nei­mit­tel, deren Wirk­stof­fe iden­tisch mit den Ori­gi­nal­prä­pa­ra­ten sind. Nach Ablauf des Patent­schut­zes, der in der EU 20 Jah­re beträgt, kön­nen Gene­ri­ka-Her­stel­ler Nach­fol­ge­prä­pa­ra­te auf den Markt brin­gen. Sie sind sowohl für ver­schrei­bungs­pflich­ti­ge als auch für frei­ver­käuf­li­che Arz­nei­en verfügbar.

Sind Gene­ri­ka qua­li­ta­tiv genau­so hochwertig?

Gene­ri­ka sind bio­äqui­va­lent und wir­ken daher auch genau­so wie das Refe­renz­pro­dukt. Für sie gel­ten die­sel­ben Qua­li­täts- und Sicher­heits­an­for­de­run­gen wie für alle ande­ren Medi­ka­men­te auch. Zulas­sung und Qua­li­täts­über­wa­chung sind detail­liert durch Vor­schrif­ten gere­gelt und durch Prüf­be­hör­den sichergestellt.
Aus­schlag­ge­bend für die Zulas­sung ist u.a. die Bio­äqui­va­lenz des Gene­ri­kums. Die Men­ge und Geschwin­dig­keit, mit der der Kör­per den Wirk­stoff auf­nimmt, muss dem Ori­gi­nal inner­halb enger Gren­zen ent­spre­chen. Her­stel­ler müs­sen dies durch Unter­su­chun­gen nach­wei­sen. Durch die­ses Zulas­sungs­ver­fah­ren ist sicher­ge­stellt, dass das Gene­ri­kum die glei­che Qua­li­tät und Sicher­heit besitzt.

Wie unter­stüt­zen Gene­ri­ka das deut­sche Solidarsystem?

Gene­ri­ka sind bei hoch­wer­ti­ger Qua­li­tät kos­ten­güns­ti­ger als Refe­renz­prä­pa­ra­te, dadurch ent­las­ten sie das Gesund­heits­sys­tem wesent­lich. Je mehr Patient:innen mit Gene­ri­ka ver­sorgt wer­den, des­to weni­ger Aus­ga­ben entstehen.

Wie ver­brei­tet sind Generika?

Für fast jeden Wirk­stoff, des­sen Patent abge­lau­fen ist, gibt es ein Gene­ri­kum. Sie sind als Schmerz­stil­ler, Blut­druck­sen­ker oder für die Behand­lung von Osteo­po­ro­se ver­füg­bar. Der Gene­ri­ka-Anteil in der Ver­sor­gung ist in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren wei­ter­ge­wach­sen. Knapp 79 Pro­zent des gesam­ten Arz­nei­mit­tel­be­darfs wer­den in Deutsch­land von Gene­ri­ka-Unter­neh­men abge­deckt. Für eini­ge Wirk­stof­fe ist die Ver­sor­gung fast aus­schließ­lich generisch.

Auf der ande­ren Sei­te schrumpft der Anteil an den Arz­nei­mit­tel­kos­ten der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) ste­tig — von 16 auf knapp 9 Pro­zent. Gleich­zei­tig wer­den wich­ti­ge Wirk­stof­fe, wie z.B. Ibu­profen und der Blut­druck­sen­ker Can­des­ar­tan von immer weni­ger Her­stel­lern pro­du­ziert. Eine pro­ble­ma­ti­sche Ent­wick­lung, die schwer­wie­gen­de Aus­wir­kun­gen wie Lie­fer­eng­päs­se zur Fol­ge haben kann. Und die zeigt, dass der nied­ri­ge Preis nicht das höchs­te Gut bei der Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung sein sollte.

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