Compliance
Compliance – auch Therapietreue genannt – ist die Einhaltung der mit Arzt:in besprochenen Therapie. Dies beinhaltet, dass Patient:inen, den von Arzt:in bzw. Apotheker:in empfohlenen Einnahmereglungen eines Arzneimittels folgen, aber auch andere therapeutische Maßnahmen wie vereinbart durchführen. Daher spricht man auch von Therapietreue. Halten sich die Patient:innen strikt an die Therapievorgaben, haben sie auch eine hohe Compliance. Nicht-Einhaltung wird als „Non-Compliance“ bezeichnet.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verfügen nur circa 50 Prozent der Patient:innen weltweit über eine gute Compliance. In Deutschland entstehen durch Non-Compliance jedes Jahr hohe Kosten. Die Krankenkassen schätzen, dass Non-Compliance bis zu 5,4 Milliarden Euro zusätzliche Kosten jährlich verursacht.
Wie funktioniert Compliance?
Unter dem Begriff wird vieles subsumiert: zum Beispiel die Einnahme von Medikamenten, wie Arzt:in, Apotheker:in oder auch der Beipackzettel es angeben – beispielsweise einmal täglich, morgens nach dem Frühstück und für eine bestimmte Anzahl von Tagen. Es kann aber auch die Einhaltung eines Diätplans oder die Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen damit gemeint sein. Verschiedene Parameter können außerdem zu einer geringeren Compliance führen:
- Patientenfaktoren: Das können befürchtete Nebenwirkungen von Arzneimitteln sein oder der Eindruck, dass Arzt:in, die Belange und Befürchtungen der Patient:innen nicht ernst genug nimmt. Bei schweren Erkrankungen wie Krebs und Depressionen gehen Medikamente beispielsweise häufig mit Nebenwirkungen einher. Diese müssen nachvollziehbar kommuniziert und die Therapie gemeinsam von Patient:in und Arzt:in beschlossen werden.
- Krankheitsfaktoren: Bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes (mit zunächst wenigen oder erst im späteren Verlauf auftretenden Symptomen) fällt es Patient:innen schwer, die vorgegebene Therapie einzuhalten, da die ernsten Folgen der Erkrankung noch nicht einsichtig sind. Ein weiteres Beispiel ist die Einnahme von Antibiotika, die, um die vollständige Wirksamkeit zu erreichen, so lange wie verordnet und zu einer festen Uhrzeit eingenommen werden müssen.
- Therapiefaktoren: Große Verhaltensänderungen wie eine erforderliche Gewichtsabnahme oder Rauchentwöhnung in der Therapie erhöhen die Gefahr von Non-Compliance
- Ärztliche Faktoren: Zu autoritäres Verhalten und unsympathische Züge des/der Arztes:in, aber auch lange Wartezeiten können zur Ablehnung einer Therapie führen.
Was unterscheidet „Compliance“ von „Adhärenz“?
Häufig wird statt Compliance auch der Begriff „Adhärenz” verwendet. Compliance hat jedoch primär die Einhaltung der Therapievorgaben durch die Patient:innen im Fokus. Adhärenz beschreibt hingegen das Einverständnis der Patient:innen, die mit dem/der Arzt:in gemeinsam vereinbarten Therapieempfehlungen nach besten Möglichkeiten einzuhalten.
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