Presse

Maß­nah­men gegen Lie­fer­eng­päs­se: Was sie kos­ten, was sie brin­gen und wann sie wirken

  • Anti­bio­ti­ka-Knapp­heit zeigt deut­lich: Lie­fer­ket­ten müs­sen sta­bi­ler werden
  • Sta­bi­li­sie­ren­de Maß­nah­men kos­ten Unter­neh­men zwi­schen 150.000 Euro und 250 Mil­lio­nen Euro mehr, die Her­stell­kos­ten stei­gen um bis zu 23 Prozent
  • Für Inves­ti­tio­nen die­ser Grö­ßen­ord­nung schafft das ALBVVG (1. Lesung im Bun­des­tag am Mitt­woch) kei­ne Anreize

Arz­nei­mit­tel-Eng­päs­se und kein Ende – jetzt sind sogar die Anti­bio­ti­ka knapp. Der jahr­zehn­te­lan­ge Kos­ten­druck hat die Lie­fer­ket­ten desta­bi­li­siert, die Wirk­stoff­pro­duk­ti­on Rich­tung Asi­en ver­la­gert und dazu geführt, dass es bei vie­len wich­ti­gen Arz­nei­mit­teln kaum mehr Anbie­ter gibt, die sie noch herstellen.

Jetzt braucht es Gegen­maß­nah­men. Dazu sind vie­le Ideen im Gespräch. Auch das Arz­nei­mit­tel-Lie­fer­eng­pass­be­kämp­fungs- und Ver­sor­gungs­ver­bes­se­rungs­ge­setz (ALBVVG), das am Mitt­woch im Bun­des­tag dis­ku­tiert wird, ent­hält Schrit­te, die die Lage ver­bes­sern sol­len. Wel­che Maß­nah­men aber hel­fen? Was kos­ten sie und wann kön­nen sie wir­ken? Das hat die Unter­neh­mens­be­ra­tung Mun­di­Ca­re im Auf­trag von Pro Gene­ri­ka ausgerechnet.

Fest steht: Sta­bi­li­sie­ren­de Maß­nah­men erfor­dern Inves­ti­tio­nen (bis zu 250 Mil­lio­nen Euro) und las­sen die Her­stell­kos­ten stei­gen (um bis zu 23 Pro­zent). Und: Kei­ne der Maß­nah­men wirkt ad hoc – es braucht zwi­schen 1 und 5 Jah­ren. Dazu Dr. Andre­as Mei­ser, Lei­ter der Stu­die und Part­ner bei Mun­di­Ca­re: „Vie­le Schrit­te haben poten­zi­ell posi­ti­ve Effek­te auf die Resi­li­enz von Lie­fer­ket­ten – aber ihre Umset­zung ist in den aktu­el­len Rah­men­be­din­gun­gen unrea­lis­tisch und langwierig.“

Dar­an ändert nach Ansicht von Tho­mas Weigold, Geschäfts­füh­rer San­doz Deutsch­land und Vor­stand bei Pro Gene­ri­ka, auch das ALBVVG nichts: „Kein Unter­neh­men wird auf Basis des ALBVVG sei­ne Lie­fer­ket­ten sta­bi­li­sie­ren und Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten aus­bau­en kön­nen. Wäh­rend die öster­rei­chi­sche Regie­rung längst reagiert und die letz­te Peni­cil­lin-Pro­duk­ti­on in der west­li­chen Welt geret­tet hat, ist Deutsch­land untä­tig geblie­ben. Wir ver­lie­ren kost­ba­re Zeit. Jetzt liegt die Ver­ant­wor­tung bei den Abge­ord­ne­ten des Bun­des­tags dafür Sor­ge zu tra­gen, dass das ALBVGG nach­ge­bes­sert wird und vor allem auch wirkt.“

Eine Zusam­men­fas­sung der Stu­die samt Facts­heet mit den wich­tigs­ten Ergeb­nis­sen fin­den Sie hier. Die Lang­fas­sung der Stu­die kön­nen Sie hier downloaden.

Ursa­chen, Hin­ter­grün­de und Lösun­gen zum Pro­blem der Arz­nei­mit­tel­eng­päs­se beleuch­ten wir in der ers­ten Aus­ga­be des Pro Gene­ri­ka-News­let­ters „Gesund­heit!“. Blei­ben Sie stets gut infor­miert und regis­trie­ren Sie sich hier!

23.05.2023

Down­load Pressemeldung