Krebsmittel, Fiebersäfte, Antibiotika – wie können Unternehmen gegensteuern? Eine Studie von Pro Generika hat verschiedene Maßnahmen untersucht,
mit denen Hersteller ihre Lieferketten sichern können. Welche sind das? Wosten sie und wie lange dauert es bis sie wirken können? Das lesen Sie hier!

Der Kostendruck auf Generika hat dazu geführt, dass Arzneimittelhersteller ihre Lieferketten so effizient wie möglich gestalten und so günstig wie möglich einkaufen müssen. Das gilt auch für den Wirkstoff. Die Folge: Viele Unternehmen kaufen einen möglichst großen Teil ihres Wirkstoffbedarfs bei dem Zulieferer, der die Ware am billigsten anbietet. Dieser ist aber nicht auch der, der am zuverlässigsten liefert. Außerdem werden auch viele andere Arzniemittelhersteller ihren Wirkstoff dort beziehen. Deshalb ist es sinnvoll, eine zweite Versorgungsquelle zu haben, falls die eine mal ausfällt.
Effekt der Maßnahme
Reduzierung der aktuellen Auslastung oder die Schaffung neuer Kapazitäten steigert die Herstellkosten um bis zu 20 Prozent.
Schaffung neuer Produktionskapazitäten erfordert ein Anfangs-Investment von bis zu 100 Millionen Euro.
Nachfragepeaks könnten schnell ausgeglichen werden.
Schaffung neuer Kapazitäten innerhalb von 2 Jahren möglich.
Ineffizienter Einsatz von Ressourcen

Generika-Lieferketten erstrecken sich über den gesamten Globus. Viele Arzneimittel, die hier für ein paar Cent pro Tablette verkauft werden, sind das Ergebnis einer Produktionskette, die oft im Hinterland Chinas beginnt, quer durch Indien verläuft und bei uns endet. Auf diesem Weg kann viel schiefgehen. Ein kleiner Unfall – etwa ein Brand in einem Werk oder ein Hafen im Lockdown –, und bei uns ist die Versorgung in Gefahr. Da kann es helfen, wenn Hersteller einen weiteren Zulieferer haben, der etwa in Europa sitzt. Denn hier sind die Lieferketten kürzer, die Versorgung im Zweifel stabiler.
Effekt der Maßnahme
Reduzierung der aktuellen Auslastung oder die Schaffung neuer Kapazitäten steigert die Herstellkosten um bis zu 20 Prozent.
Schaffung neuer Produktionskapazitäten erfordert ein Anfangs-Investment von bis zu 100 Millionen Euro.
Nachfragepeaks könnten schnell ausgeglichen werden.
Schaffung neuer Kapazitäten innerhalb von 2 Jahren möglich.
Ineffizienter Einsatz von Ressourcen

Da Generika in den vergangenen Jahren stets vor allem günstig sein sollten, ist die Produktion der Wirkstoffe mehr und mehr Richtung Asien abgewandert. Gut zwei Drittel der hierzulande benötigten Wirkstoffe werden in Asien produziert – viele stammen aus nur wenigen chinesischen Provinzen. Gerade mit Blick auf geopolitische Spannungen mit China ist ein sogenanntes De-Risking wichtig. Die Rückholung der Wirkstoffproduktion nach Europa ist ein großes politisches und gleichzeitig wenig realistisches Ziel: Es setzt voraus, dass europäische Hersteller wieder Produktionen aufbauen, die längst abgewandert sind.
Effekt der Maßnahme
Reduzierung der aktuellen Auslastung oder die Schaffung neuer Kapazitäten steigert die Herstellkosten um bis zu 20 Prozent.
Schaffung neuer Produktionskapazitäten erfordert ein Anfangs-Investment von bis zu 100 Millionen Euro.
Nachfragepeaks könnten schnell ausgeglichen werden.
Schaffung neuer Kapazitäten innerhalb von 2 Jahren möglich.
Ineffizienter Einsatz von Ressourcen

Wenn ein Arzneimittel knapp wird, sind größere Lager ein oft diskutiertes Szenario. Tatsächlich stellen Lager für Arzneimittel-Hersteller eine große Herausforderung dar. Denn: Arzneimittel laufen ab, die Gefahr einer kostenaufwendigen Vernichtung ist groß. Und: Den dauerhaften Ausfall von Lieferanten können auch größere Lager nicht kompensieren.
Effekt der Maßnahme
Reduzierung der aktuellen Auslastung oder die Schaffung neuer Kapazitäten steigert die Herstellkosten um bis zu 20 Prozent.
Schaffung neuer Produktionskapazitäten erfordert ein Anfangs-Investment von bis zu 100 Millionen Euro.
Nachfragepeaks könnten schnell ausgeglichen werden.
Schaffung neuer Kapazitäten innerhalb von 2 Jahren möglich.
Ineffizienter Einsatz von Ressourcen

Fällt ein Hersteller aus, kann oft kein anderer einspringen, denn Generika-Produktionsstätten sollten aus Effizienz-Gründen voll ausgelastet sein, um zu den vom Gesundheitssystem geforderten niedrigen Preisen herstellen zu können. Um im Fall eines Engpasses spontan produktionsfähig zu sein, könnten Generika-Hersteller Kapazitäten für den Notfall bereithalten. Das könnte geschehen, indem sie die aktuelle Auslastung mindern oder zusätzliche Kapazitäten schaffen.
Effekt der Maßnahme
Reduzierung der aktuellen Auslastung oder die Schaffung neuer Kapazitäten steigert die Herstellkosten um bis zu 20 Prozent.
Schaffung neuer Produktionskapazitäten erfordert ein Anfangs-Investment von bis zu 100 Millionen Euro.
Nachfragepeaks könnten schnell ausgeglichen werden.
Schaffung neuer Kapazitäten innerhalb von 2 Jahren möglich.
Ineffizienter Einsatz von Ressourcen

Sämtliche dieser Maßnahmen steigern nicht nur die Liefersicherheit, sondern auch die Kosten. Derzeit werden Hersteller bestraft, die solche Maßnahmen ergreifen: Denn nur diejenigen Hersteller gewinnen eine Ausschreibung der Krankenkassen, die die Ware am günstigsten anbieten und alle anderen Unternehmen dabei preislich unterbieten. Daher sind sämtliche dieser Maßnahmen unter den aktuellen Rahmenbedingungen unrealistisch bzw. nicht umsetzbar.
Was Hersteller brauchen
Nicht alleiniger Fokus auf den Preis: faire Kompensation der Mehrkosten
Staatliche Innovationsförderung zum Aufbau wettbewerbsfähiger Produktionsstandorte in Europa
Vereinfachung und Beschleunigung der regulatorischen Prozesse
Harmonisierung der Produkte verschiedener Zielmärkte