Generika stemmen knapp 80 Prozent der Arzneimittelversorgung in Deutschland —
und machen für die Krankenkassen nur einen Bruchteil der Arzneimittelausgaben aus.
Ein sogenannter Solidarbeitrag der pharmazeutischen Industrie soll die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) entlasten. Das hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach diese Woche verkündet. Mit Blick auf Generika fordert Pro Generika-Geschäftsführer Bork Bretthauer: „Es darf nicht um das reine Sparen gehen – das Gesetz muss auch die Grundversorgung bei Arzneimitteln sichern.“
- Generika machen seit Jahren einen immer kleiner werdenden Anteil an den realen Arzneimittelausgaben aus. Dieser beträgt – nach Abzug aller Abschläge und Rabatte – bloß noch 7,2 Prozent.
- Dabei klettern die Versorgungsanteile von Generika in die Höhe. Im Jahr 2021 waren fast acht von zehn in Deutschland verordneten Arzneimittel generisch.
- Die Folgen dieses Missverhältnisses sind längst sichtbar: in einer zunehmenden Marktverengung, einer steigenden Abhängigkeit von Asien – sowie Lieferengpässen, die sich zuletzt in Versorgungsengpässe ausgewachsen haben.
Dazu Bretthauer weiter: „Es ist wichtig, die Gesetzliche Krankenversicherung finanziell abzusichern. Genauso wichtig aber ist, dass sie Grundlagen für eine stabile Arzneimittelversorgung in der Zukunft legt. Wenn die Politik jetzt ein neues Gesetz zur Versorgung der Versicherten in Deutschland macht, sollte sie daher nicht ausschließlich Löcher stopfen.
Juni 2022