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Infla­ti­on bedroht die Sicher­heit der Versorgung

Auch in der Gene­ri­ka-Pro­duk­ti­on stei­gen die Kos­ten gera­de mas­siv. Die Prei­se sind aber lang­fris­tig fix und das auf sehr nied­ri­gem Niveau. Das bedroht die Versorgungssicherheit.

Die Prei­se für Wirk­stof­fe, Trans­port und Logis­tik sind in der Pan­de­mie mas­siv gestie­gen. Ein Pro­blem, das der­zeit vie­le Bran­chen belas­tet. Doch bei Arz­nei­mit­teln ist die Lage ver­schärft: Wäh­rend Her­stel­ler von Fahr­rä­dern, Spiel­wa­ren oder Mobil­te­le­fo­nen ihre Pro­duk­te teu­rer machen kön­nen, sind Gene­ri­ka-Prei­se ein­ge­fro­ren. Die der­zeit explo­die­ren­den Kos­ten – sie blei­ben das Pro­blem der Hersteller.

  • In der Zeit von Mai bis Novem­ber 2021 sind die Ein­kaufs­prei­se für Strom um rd. 73 Pro­zent* nach oben geklettert.
  • Bei Erd­gas sind es sogar rd. 89 Pro­zent*.
  • Auch der Trans­port von Con­tai­nern, wel­che für die Ver­schif­fung der Fer­tig­arz­nei­mit­tel von z.B. Asi­en nach Euro­pa nötig sind, war im Novem­ber teu­rer als im Mai – und zwar um rd. 84 Pro­zent*.

Die­se Zah­len sind nur eine Aus­wahl der Fak­to­ren, für die Gene­ri­ka­her­stel­ler in den ver­gan­ge­nen sechs Mona­ten deut­lich erhöh­te Aus­ga­ben hat­ten. Die Prei­se für Wirk- und Hilfs­stof­fe, auch sie stei­gen immer wei­ter an.

Dass Prei­se fest­ge­fro­ren sind, erhöht den Kos­ten­druck auf Generika

Gera­de erst hat die Ampel­re­gie­rung in ihrem Koali­ti­ons­pa­pier ange­kün­digt, am soge­nann­ten Preis­mo­ra­to­ri­um als Kos­ten­spar­in­stru­ment fest­hal­ten zu wol­len. Das Preis­mo­ra­to­ri­um sorgt dafür, dass die Prei­se für gene­ri­sche Arz­nei­mit­tel seit Jah­ren qua­si ein­ge­fro­ren sind.

Womit die­se Maß­nah­me begrün­det wird? Damit, dass die Arz­nei­mit­tel­aus­ga­ben ste­tig stei­gen. Für Gene­ri­ka gilt das aller­dings nicht. Ihr Anteil an der Ver­sor­gung ist in den letz­ten 10 Jah­ren von etwa 70 Pro­zent auf fast 80 Pro­zent gestie­gen. Der Anteil an den GKV-Aus­ga­ben sinkt indes ste­tig – von gut 15 Pro­zent im Jahr 2010 auf bloß noch 8,4 Pro­zent 2020.

Der Kos­ten­druck gefähr­det die Ver­sor­gungs­si­cher­heit in der Pandemie

Die Ampel­re­gie­rung will offen­bar dar­auf ver­zich­ten, Gene­ri­ka mit Kos­ten­dämp­fungs­ge­set­zen wei­ter zu belas­ten. An den alten Instru­men­ten aber will sie fest­hal­ten. Doch genau die­se sor­gen der­zeit dafür, dass der Kos­ten­druck auf Gene­ri­ka wei­ter steigt – ganz ohne neue Geset­ze und zur gro­ßen Gefahr der Ver­sor­gungs­si­cher­heit in Deutsch­land.

* Quel­le: Durch­schnitts­wer­te, zusam­men­ge­stellt von Roland Berger

Novem­ber 2021

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