Zahl des Monats  6 Cent  Mai 2021 

6 Cent kos­tet der Tages­be­darf eines Gene­ri­kums im Schnitt. Ein Ergeb­nis des mas­si­ven Kos­ten­drucks, der auf lan­ge Sicht die Sta­bi­li­tät der Ver­sor­gung bedroht. Es gilt umzu­den­ken: Gene­ri­ka müs­sen uns mehr wert sein.

6 Cent – zu wenig für (über)-lebenswichtige Medikamente!

Ob bei Krebs, Blut­hoch­druck oder Dia­be­tes: Der Groß­teil der Arz­nei­mit­tel, die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten ver­schrie­ben bekom­men, sind Gene­ri­ka. Doch wäh­rend wir in der Ver­sor­gung voll auf Gene­ri­ka set­zen, geben die Kas­sen immer weni­ger dafür aus. 6 Cent erhal­ten Her­stel­ler für eine Tages­the­ra­pie­do­sis. Das ist zu wenig und die Fol­gen des Kos­ten­drucks sind fatal.

Das Pro­blem in Kürze:

  • Erhiel­ten Gene­ri­ka-Her­stel­ler im Jahr 2010 noch 12 Cent für die Tages­the­ra­pie­do­sis eines Gene­ri­kums im Schnitt, sind es inzwi­schen bloß noch 6 Cent. Dabei nimmt der Anteil der Gene­ri­ka an der Ver­sor­gung ste­tig zu. Und stieg in zehn Jah­ren von 70 auf fast 79 Prozent.
  • Die Fol­gen des Kos­ten­drucks sind: die Ver­la­ge­rung der Pro­duk­ti­on nach Asi­en und die Abhän­gig­keit von bloß noch weni­gen Her­stel­lern – vor allem auf Ebe­ne der wich­ti­gen Wirkstoffe.
  • Glo­ba­le Lie­fer­ket­ten, an denen immer mehr gespart wer­den muss, wer­den immer fra­gi­ler – auch bei (über)lebenswichtigen Arzneimitteln.

Poli­ti­ker neh­men höhe­re Prei­se in Kauf

In der Poli­tik herrscht Kon­sens dar­über, dass unse­re Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung in Schief­la­ge gera­ten ist. Wäh­rend die Arz­nei­mit­tel­aus­ga­ben seit Jah­ren stei­gen, sinkt der Anteil, der auf die Gene­ri­ka ent­fällt, wei­ter ab. Gesund­heits­po­li­ti­ker aller gro­ßen Par­tei­en for­dern, dass es fort­an bei der Beschaf­fung von Medi­ka­men­ten nicht mehr nur ums Spa­ren, son­dern um Nach­hal­tig­keit und mehr Resi­li­enz gehen soll.

„Es darf kei­ne Null­kom­mair­gend­was-Prei­se mehr geben!“

Kor­du­la Schulz-Asche (Bünd­nis 90 / Die Grü­nen) hat beim Pro Gene­ri­ka-Früh­lings­talk im Mai 2021 klar benannt, was von Maß­nah­men zuguns­ten von mehr Ver­sor­gungs­si­cher­heit zu erwar­ten ist. Sie sag­te schlicht: „Es wird teu­rer.“ Kurz zuvor hat­te Mar­ti­na Stamm-Fie­big (SPD) im April im Rah­men einer Han­dels­blatt-Tagung bemerkt: „Mit Blick auf die Lie­fer­eng­päs­se kön­nen wir uns kei­ne Null­kom­mair­gend­was-Beträ­ge für Tages­the­ra­pie­do­sen mehr leis­ten“. Und Tino Sor­ge (CDU) gab auf der­sel­ben Ver­an­stal­tung zu: „Bis­lang haben wir nur auf den Preis geschaut. Jetzt müs­sen wir uns fra­gen: Was ist uns Lie­fer­si­cher­heit in Kri­sen wert?“

Was aber ist jetzt kon­kret zu tun?

Auf die Gesund­heits­po­li­ti­ker kom­men in der nächs­ten Legis­la­tur­pe­ri­ode gro­ße Auf­ga­ben zu. Was in Bezug auf mehr Ver­sor­gungs­si­cher­heit zu tun ist, fasst das Pro Gene­ri­ka-Posi­ti­ons­pa­pier zusam­men. Die wich­tigs­ten Punk­te auf einen Blick fin­den Sie hier.

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Jeden Monat ver­öf­fent­li­chen wir eine Zahl zu einem arz­nei­po­li­ti­schen The­ma, auf das wir beson­ders auf­merk­sam machen möchten.

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