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Kom­mu­na­le Abwasserrichtlinie

EU-Par­la­ment for­dert neue Folgenabschätzung

  • Euro­päi­sches Par­la­ment sieht Nach­bes­se­rungs­be­darf bei geplan­ter Abwasserrichtlinie.
  •  Gefahr für Ver­sor­gungs­si­cher­heit bis­her nicht aus­rei­chend berücksichtigt.
  • Pro Gene­ri­ka: Umwelt­schutz und Ver­sor­gungs­si­cher­heit dür­fen nicht gegen­ein­an­der aus­ge­spielt werden.

07.05.2025 / Das Euro­päi­sche Par­la­ment hat die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on dazu auf­ge­for­dert, die Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie (KARL) noch ein­mal zu über­den­ken. In einem aktu­el­len Bericht zur Was­ser­re­si­li­en­z­stra­te­gie for­dert das Par­la­ment eine neue Fol­gen­ab­schät­zung. Der Grund: Die bis­he­ri­ge Ver­si­on der Richt­li­nie gefähr­det die Ver­sor­gungs­si­cher­heit mit wich­ti­gen Arz­nei­mit­teln – die­ser Aspekt wur­de bis­lang nicht aus­rei­chend berücksichtigt.

Dazu sagt Bork Brett­hau­er, Geschäfts­füh­rer von Pro Generika:

„Das Par­la­ment hat ver­stan­den: Die Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie darf so nicht kom­men. Denn sie wird zu einem Tsu­na­mi an Eng­päs­sen füh­ren. Das umwelt­po­li­ti­sche Ziel des sau­be­ren Was­sers darf nicht auf Kos­ten der Ver­sor­gungs­si­cher­heit durch­ge­setzt wer­den. Denn damit kon­ter­ka­riert sie das Ziel der Kom­mis­si­on: eine sta­bi­le­re Ver­sor­gung mit Arz­nei­mit­teln. Es braucht jetzt zeit­nah eine neue Fol­gen­ab­schät­zung, die bei­den Zie­len – sau­be­rem Was­ser und siche­rer Ver­sor­gung – Rech­nung trägt.“

Wor­um geht es bei der Kom­mu­na­len Abwasserrichtlinie?

Die Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie ver­pflich­tet Arz­nei­mit­tel­her­stel­ler, den größ­ten Teil der Kos­ten einer vier­ten Rei­ni­gungs­stu­fe in Klär­wer­ken zu über­neh­men – auch wenn Arz­nei­mit­tel­rück­stän­de haupt­säch­lich durch die Aus­schei­dun­gen der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten ins Abwas­ser gelan­gen. Die geschätz­ten jähr­li­chen Kos­ten von rund einer Mil­li­ar­de Euro wür­den vor allem die Gene­ri­ka-Her­stel­ler tra­gen. Die­se ste­hen schon heu­te unter hohem wirt­schaft­li­chem Druck – zusätz­li­che Kos­ten wür­den dazu füh­ren, dass sie lebens­wich­ti­ge Medi­ka­men­te vom Markt neh­men müs­sen. Dar­un­ter hät­ten Mil­lio­nen Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten zu leiden.

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