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Cri­ti­cal Medi­ci­nes Act

EU-Kom­mis­si­on will mehr Arz­nei­mit­tel-Pro­duk­ti­on in Europa 

Ein wich­ti­ger Schritt – doch ande­re EU-Regu­lie­run­gen brem­sen ihn aus

  • EU-Kom­mis­si­on legt Ent­wurf für den „Cri­ti­cal Medi­ci­nes Act“ vor, mit dem sie das Pro­blem der Lie­fer­eng­päs­se ange­hen will.
  • Ein ers­ter, wich­ti­ger Schritt, um die Ver­sor­gung mit Gene­ri­ka zu sta­bi­li­sie­ren und mehr Unab­hän­gig­keit von Chi­na zu erlangen.
  • Aber Ach­tung! Eine ande­re Regu­lie­rung könn­te Posi­tiv-Effek­te ver­puf­fen las­sen und einen Eng­pass-Tsu­na­mi auslösen.

11.03.2025 / Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on hat heu­te den Ent­wurf für den “Cri­ti­cal Medi­ci­nes Act“ vor­ge­legt. Das Papier, das die EU-Kom­mis­si­on inner­halb der ers­ten 100 Tage ihrer Amts­zeit, vor­ge­legt hat, adres­siert die Lie­fer­eng­päs­se bei lebens­wich­ti­gen Medi­ka­men­ten und die Abhän­gig­keit von Chi­na. Es ent­hält Maß­nah­men, die euro­päi­sche Pro­duk­ti­on stär­ken und die Lie­fer­si­cher­heit von Gene­ri­ka erhö­hen können.

Dazu sagt Bork Brett­hau­er, Geschäfts­füh­rer von Pro Gene­ri­ka: “Die Kom­mis­si­on hat ver­stan­den, dass man das Eng­pass-Pro­blem end­lich poli­tisch ange­hen muss. Wir brau­chen sta­bi­le­re Lie­fer­ket­ten und müs­sen – ange­sichts der sich geo­po­li­ti­scher Ver­schie­bun­gen und begin­nen­der Han­dels­krie­ge – unab­hän­gi­ger von Staa­ten wie Chi­na wer­den. Das ist ein über­fäl­li­ger Schritt. Höl­lisch auf­pas­sen muss die EU-Kom­mis­si­on nun, dass eine ande­re Rege­lung aus der EU nicht genau die­se Inten­ti­on konterkariert!”

Die Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie macht alle Effek­te zunichte

Denn: Wäh­rend der “Cri­ti­cal Medi­ci­nes Act” an eini­gen rich­ti­gen Stell­schrau­ben dreht, droht die “Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie” (KARL), die­sen Fort­schritt zu blo­ckie­ren. Letz­te­re sieht vor, dass Gene­ri­ka-Her­stel­ler für den Aus­bau von Klär­an­la­gen bezah­len. Das aber macht die Pro­duk­ti­on vie­ler Arz­nei­mit­tel unwirt­schaft­lich, gefähr­det Pro­duk­ti­on in Euro­pa und wird zu einem Eng­pass-Tsu­na­mi füh­ren. „Damit wird genau das gefähr­det, was der “Cri­ti­cal Medi­ci­nes Act” errei­chen soll “, warnt Bretthauer.

Pro Gene­ri­ka for­dert Stra­te­gie für die Grundversorgung

„Es braucht eine über­grei­fen­de Stra­te­gie, die nicht nur in Ein­zel­maß­nah­men denkt“, for­dert Brett­hau­er. „Euro­pa kann es sich nicht leis­ten, mit einer Hand gegen Lie­fer­eng­päs­se vor­zu­ge­hen – und mit der ande­ren neue zu verursachen.“