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Das Kür­zel GLP steht für Good Labo­ra­to­ry Prac­ti­ce, zu Deutsch: Gute Labor­pra­xis. Ver­ein­facht schreibt sie vor, wie bestimm­te Sicher­heits­prü­fun­gen von Arz­nei­mit­teln und ande­ren Stof­fen abzu­lau­fen haben. Die­se Form des Qua­li­täts­ma­nage­ments für Labo­ra­to­ri­en ist in vie­len Staa­ten gesetz­lich vorgeschrieben.

Was meint Good Labo­ra­to­ry Practice?

Die GLP gibt Grund­sät­ze und for­mel­le Rah­men­be­din­gun­gen für Sicher­heits­prü­fun­gen von (meist) syn­the­tisch-che­mi­schen Pro­duk­ten wie Arz­nei­mit­teln, Pes­ti­zi­den oder Indus­trie­che­mi­ka­li­en vor. Kli­ni­sche Stu­di­en sind davon aus­ge­schlos­sen, da sie zusätz­li­che Bedin­gun­gen erfül­len müssen.

In Deutsch­land wird die Good Labo­ra­to­ry Prac­ti­ce von der GLP-Bun­des­stel­le über­wacht, die beim Bun­des­in­sti­tut für Risi­ko­be­wer­tung (BfR) ange­sie­delt ist. Zudem hat jedes Bun­des­land eine eige­ne Stel­le – oft im jewei­li­gen Lan­des­mi­nis­te­ri­um für Gesund­heit ange­glie­dert – die für die Qua­li­täts­si­che­rung der Labo­re zustän­dig ist.

Gesetz­lich ist die GLP sowohl im deut­schen Che­mi­ka­li­en­ge­setz (ChemG Anhang 1 zu §19a Abs. 1) als auch in der EU-Che­mi­ka­li­en­ver­ord­nung REACH (Regis­tra­ti­on, Eva­lua­ti­on, Aut­ho­ri­sa­ti­on, Resi­tric­tion of Che­mi­cals) ver­an­kert. Auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne ist die Orga­ni­sa­ti­on für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit und Ent­wick­lung (OECD) maß­geb­lich an der Ver­wal­tung der GLP-Prin­zi­pi­en betei­ligt. Sie hat auch in den 1980er-Jah­ren erst­mals ein­heit­li­che Emp­feh­lun­gen für die GLP veröffentlicht.

Was genau macht die Bun­des­stel­le für Good Labo­ra­to­ry Practice?

Die GLP-Bun­des­stel­le hat unter ande­rem fol­gen­de Aufgaben:

  • Sie orga­ni­siert GLP-Inspek­tio­nen in Prüf­ein­rich­tun­gen von Bun­des­be­hör­den im Auf­trag der Aufsichtsbehörde.
  • Sie erteilt eine GLP-Bestä­ti­gung, die dann bei deut­schen Bewer­tungs­be­hör­den für eine Prüf­ein­rich­tung eines Nicht-EU-Staa­tes vor­ge­legt wer­den kann, sofern mit dem Staat kein umfas­sen­des bila­te­ra­les Abkom­men zur gegen­sei­ti­gen Aner­ken­nung der natio­na­len GLP-Pro­gram­me besteht.
  • Sie erstellt und ver­öf­fent­licht einer Über­sicht, wel­che Prüf­ein­rich­tun­gen die Inspektor:innen in Deutsch­land und Dritt­län­dern inspi­ziert haben.
  • Sie sam­melt und wer­tet die Inspek­ti­ons­be­rich­te aus und erstellt dar­aus Statistiken.
  • Sie erstellt jähr­lich einen Bericht an die EU- und die OECD-Mit­glieds­län­der über die deut­schen GLP-Überwachungsaktivitäten.
  • Sie berät die Bun­des­re­gie­rung die Län­der bei GLP-Fra­gen im In- und Aus­land und orga­ni­siert bun­des­wei­te Arbeits­ta­gun­gen für die Inspektor:innen.
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Good Manu­fac­tu­ring Prac­ti­ce (GMP) oder Gute Her­stel­lungs­pra­xis defi­niert Richt­li­ni­en für Qua­li­täts­ma­nage­ment und ‑siche­rung in der Pro­duk­ti­on, inklu­si­ve den Pro­duk­ti­ons­ab­läu­fen und deren Umge­bung. Die EU-Kom­mis­si­on hat Grund­sät­ze und Leit­li­ni­en hier­zu in einem EU-GMP-Leit­fa­den ver­öf­fent­licht. In Deutsch­land regelt die Arz­nei­mit­tel- und Wirk­stoff­her­stel­lungs­ver­ord­nung (AMWHV) die gesetz­li­chen Qua­li­täts­an­for­de­run­gen der Guten Her­stel­lungs­pra­xis von Arz­nei­mit­teln und deren Wirkstoffen.

Auf­bau des GMP-Leitfadens

Der 1989 erst­mals ver­öf­fent­lich­te Leit­fa­den ist in drei Tei­le unter­teilt und wird ergänzt durch eine Serie von Anhän­gen. Teil 1 beinhal­tet die GMP Grund­sät­ze für die Her­stel­lung von Arz­nei­mit­teln. Teil 2 umfasst die Gute Her­stel­lungs­pra­xis für Wirk­stof­fe, die als Aus­gangs­stof­fe ver­wen­det wer­den. Teil 3 beinhal­tet GMP ver­wand­te Doku­men­te, die die regu­la­to­ri­schen Erwar­tun­gen erörtern.

Im ers­ten Kapi­tel von Teil 1 wird das grund­sätz­li­che Kon­zept des Qua­li­täts­ma­nage­ments umris­sen, das auf den Arz­nei­mit­tel­her­stel­ler anzu­wen­den ist. Jedes wei­te­re Kapi­tel beinhal­tet einen Grund­satz, der die Ziel­set­zun­gen des Qua­li­täts­ma­nage­ments des jewei­li­gen Kapi­tels beschreibt, sowie einen detail­lier­ten Text, um den Her­stel­lern die wesent­li­chen Kri­te­ri­en bewusst zu machen, die bei der Anwen­dung des Grund­sat­zes ein­be­zo­gen wer­den sollten.
Über die, in den Tei­len 1 und 2 for­mu­lier­ten, all­ge­mei­nen Aspek­te der Guten Her­stel­lungs­pra­xis hin­aus, ent­hält der Leit­fa­den eine Rei­he von Anhän­gen mit Details über spe­zi­el­le Arbeits­be­rei­che. Für eini­ge Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren gel­ten meh­re­re Anhän­ge gleich­zei­tig, bei­spiels­wei­se die Anhän­ge über ste­ri­le Zube­rei­tun­gen und über Radio­phar­ma­ka und/oder bio­lo­gi­sche Arzneimittel.

Das Ziel des drit­ten Teils ist es, die regu­la­to­ri­schen Erwar­tun­gen zu for­mu­lie­ren und als Infor­ma­ti­ons­quel­le über die aktu­el­le Gute Pra­xis zu die­nen. Details über die Anwend­bar­keit wer­den sepa­rat in jedem Doku­ment angegeben.

Arbeits­si­cher­heits­aspek­te, die im Fal­le der Her­stel­lung bestimm­ter Arz­nei­mit­tel, wie hoch­wirk­sa­mer, bio­lo­gi­scher und radio­ak­ti­ver Arz­nei­mit­tel von Bedeu­tung sein kön­nen, sind nicht Teil des Leit­fa­dens. Die­se Fak­to­ren wer­den ande­ren Rechts­vor­schrif­ten der EU oder im jewei­li­gen natio­na­len Recht geregelt.

Der Grund­satz des GMP

Der regel­mä­ßig geprüf­te und aktua­li­sier­te Leit­fa­den geht von dem Grund­satz aus, dass die in der Zulas­sung fest­ge­leg­ten Anfor­de­run­gen an die Sicher­heit, Qua­li­tät und Wirk­sam­keit der Arz­nei­mit­tel bei allen Tätig­kei­ten des Inha­bers einer Her­stel­lungs­er­laub­nis im Zusam­men­hang mit der Pro­duk­ti­on, der Qua­li­täts­kon­trol­le und der Frei­ga­be zum Inver­kehr­brin­gen erfüllt werden.

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