ATC-Klas­si­fi­ka­ti­on / ATC-Code

Das Ana­to­misch-the­ra­peu­tisch-che­mi­sche Klas­si­fi­ka­ti­ons­sys­tem (ATC/DDD Clas­si­fi­ca­ti­on) bezeich­net eine von der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) jähr­lich ver­öf­fent­lich­te inter­na­tio­na­le Klas­si­fi­ka­ti­on für Arz­nei­mit­tel­wirk­stof­fe, die die­se ent­spre­chend ihrer phar­ma­ko­lo­gi­schen, the­ra­peu­ti­schen und che­mi­schen Eigen­schaf­ten in Grup­pen einteilt.

Deut­sche Ver­si­on der ATC-Klas­si­fi­ka­ti­on ent­hält Zusatz

Die deut­sche, gemäß SGB V (§ 73 Abs. 8) ange­pass­te, Ver­si­on der ATC-Klas­si­fi­ka­ti­on mit defi­nier­ten Tages­the­ra­pie­do­sen (DDD) wird jähr­lich im Auf­trag des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Gesund­heit vom Bun­des­in­sti­tut für Arz­nei­mit­tel und Medi­zin­pro­duk­te her­aus­ge­ge­ben und beinhal­tet zusätz­lich auch pflanz­li­che Sub­stan­zen (z.B. Sto­ma­to­lo­gi­ka wie Kamil­len­blü­ten oder Salbeiblätter).

Die ATC-Klas­si­fi­ka­ti­on ist eine offi­zi­el­le Klas­si­fi­ka­ti­on für phar­ma­ko­lo­gi­sche Wirk­stof­fe. Den Wirk­stof­fen ist eine defi­nier­te Tages­do­sis (DDD) zuge­ord­net. Die­se DDD ist die ange­nom­me­ne mitt­le­re täg­li­che Erhal­tungs­do­sis für die Haupt­in­di­ka­ti­on eines Wirk­stof­fes bei Erwachsenen.

Die Bedeu­tung der ATC-Klassifikation

Das ATC/DDD-Sys­tem sichert für Arz­nei­en einen ein­heit­li­chen Bezug zur Anga­be von Tages­the­ra­pie­kos­ten und ver­ein­facht Ver­glei­che zwi­schen Arz­nei­mit­teln. Dabei die­nen die Tages­do­sen als Hilfs­grö­ße. Sie ent­spricht aber nicht zwin­gend der emp­foh­le­nen, zuge­las­se­nen oder im indi­vi­du­el­len Fall ange­wen­de­ten Dosie­rung eines Arz­nei­mit­tels. Dies gilt ana­log auch für die auf die­ser Basis errech­ne­ten Tages­the­ra­pie­kos­ten, die eben­so eine gro­be Hilfs­grö­ße darstellen.

Ziel des ATC/DDD-Sys­tems ist es, den Kon­sum von Arz­nei­mit­teln zu über­wa­chen, um so die Qua­li­tät des Medi­ka­men­ten­kon­sums zu ver­bes­sern. Ein Bestand­teil davon ist, die Dar­stel­lung und den Ver­gleich von Sta­tis­ti­ken zum Arz­nei­mit­tel­kon­sum auf loka­ler und inter­na­tio­na­ler Ebene.

Das Bestre­ben der WHO-Arbeits­grup­pe ist es, die ATC-Codes und DDDs über einen län­ge­ren Zeit­raum sta­bil zu hal­ten, um so Ent­wick­lun­gen des Medi­ka­men­ten­kon­sums unter­su­chen zu kön­nen, ohne dass häu­fi­ge Ände­run­gen des Sys­tems die­se Ent­wick­lun­gen und ihre Unter­su­chung beein­flus­sen. Grund­sätz­lich wer­den nur sehr zurück­hal­tend Ände­run­gen an Klas­si­fi­ka­tio­nen oder DDDs vor­ge­nom­men, wenn die­se nicht direkt mit Unter­su­chun­gen zum Arz­nei­mit­tel­kon­sum zusam­men­hän­gen. Aus die­sem Grund ist das ATC/DDD-Sys­tem allein nicht geeig­net, um Ent­schei­dun­gen über Erstat­tung, Preis­ge­stal­tung und the­ra­peu­ti­sche Sub­sti­tu­ti­on zu treffen.

Es ist von gro­ßer Bedeu­tung, dass ein Instru­ment zur Über­wa­chung und Erfor­schung des Arz­nei­mit­tel­ver­brauchs in der Lage ist, die meis­ten auf dem Markt befind­li­chen Arz­nei­mit­tel abzu­de­cken. Die Ein­stu­fung einer Sub­stanz in das ATC/DDD-Sys­tem ist jedoch kei­ne Anwen­dungs­emp­feh­lung und impli­ziert kei­ne Urtei­le über die Wirk­sam­keit oder rela­ti­ve Wirk­sam­keit von Arz­nei­mit­teln und Grup­pen von Arzneimitteln.

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