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Baye­ri­scher Phar­ma­gip­fel zeigt: Es ist Zeit für einen Pharmadialog

  • Der Baye­ri­sche Phar­ma­gip­fel macht es offen­sicht­lich: Preis- und Stand­ort­fra­gen sind zwei Sei­ten der­sel­ben Medaille.
  • Wenn Gene­ri­ka immer bil­li­ger wer­den, gefähr­det das die Ver­sor­gungs-sicher­heit – und schwächt den Pro­duk­ti­ons­stand­ort Europa.
  • Pro Gene­ri­ka for­dert: Der ange­kün­dig­te Phar­ma­dia­log der Bun­des­re­gie­rung muss bald starten!

17.7.2025 / Der Baye­ri­sche Phar­ma­gip­fel hat die rich­ti­gen Fra­gen gestellt: Was ist Gesund­heit wert? Wohin steu­ert die Ver­sor­gung ange­sichts ste­ti­ger Kos­ten­dämp­fung? Wie kann der euro­päi­sche Phar­ma­st­and­ort in geo­po­li­tisch unsi­che­ren Zei­ten wider­stands­fä­hi­ger werden?

Zwei zen­tra­le The­men bestimm­ten die Podi­en des dies­jäh­ri­gen Gip­fels, der ges­tern ende­te: Die Preis­bil­dung bei Arz­nei­mit­teln – und die Wider­stands­fä­hig­keit des Stand­or­tes Euro­pa. Bei­de The­men gehö­ren für Pro Gene­ri­ka untrenn­bar zusam­men. Denn: Wenn Gene­ri­ka-Prei­se in den Kel­ler gedrückt wer­den, gefähr­det das nicht nur die Ver­sor­gung mit bezahl­ba­ren Medi­ka­men­ten. Es ris­kiert auch die wirt­schaft­li­che Grund­la­ge von Unter­neh­men, die in Euro­pa produzieren.

„Bei­de Fra­gen sind in Wahr­heit eine“, erklärt Bork Brett­hau­er, Geschäfts­füh­rer von Pro Gene­ri­ka. „Wenn wir Gene­ri­ka immer bil­li­ger machen, gefähr­den wir die Ver­sor­gungs­si­cher­heit – und ver­lie­ren Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten in Europa.“

Das betrifft zuneh­mend auch Bio­si­mi­lars. Die­se bio­tech­no­lo­gisch her­ge­stell­ten Nach­ah­mer-Arz­nei­mit­tel sol­len künf­tig wie Gene­ri­ka behan­delt wer­den. Ein Schritt, den Bay­erns Staats­mi­nis­te­rin für Gesund­heit, Pfle­ge und Prä­ven­ti­on Judith Ger­lach mas­siv ablehnt und vor dem sie Minis­te­rin War­ken in einem Brief gewarnt hat. Auch Brett­hau­er kri­ti­siert: „Sofern das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um nicht mehr ein­greift, droht sich die­sel­be Abwan­de­rungs- und Desta­bi­li­sie­rungs-Geschich­te wie bei Gene­ri­ka zu wiederholen.“

Der Baye­ri­sche Phar­ma­gip­fel hat die Spur gelegt – jetzt ist der Bund am Zug. Pro Gene­ri­ka for­dert daher: Der von Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­rin War­ken ange­kün­dig­te Phar­ma­dia­log muss drin­gend star­ten. Die Her­aus­for­de­run­gen sind immens – und sie brau­chen natio­na­le Antworten.

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Gene­ri­ka in Zah­len 2024

Gene­ri­ka sichern die Ver­sor­gung. Doch wer sichert Generika?

23.06.2025 / Mit der neu­en Aus­ga­be der Bro­schü­re „Gene­ri­ka in Zah­len 2024“ legt Pro Gene­ri­ka aktu­el­le Daten zur Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung in Deutsch­land vor. Sie zei­gen ein­drucks­voll: Gene­ri­ka­her­stel­ler sichern die Haupt­last der Ver­sor­gung. Gleich­zei­tig aber wird deut­lich, wie unsi­cher die­se gewor­den ist. Denn auf dem Markt las­tet ein über Jahr­zehn­te gewach­se­nes Regu­lie­rungs­di­ckicht, das Prei­se dau­er­haft nied­rig hält.

Die wich­tigs­ten Erkennt­nis­se auf einen Blick:

  • 80 Pro­zent der Ver­sor­gung – bei nur 6,9 Pro­zent der Aus­ga­ben: Gene­ri­ka stem­men den Groß­teil der Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung und hal­ten dabei die Kos­ten für das Gesund­heits­sys­tem nied­rig. Das ist eine beacht­li­che Leis­tung – aber auch ein gefähr­li­ches Ungleichgewicht.
  • Regu­lie­rung ohne Maß: Fest­be­trä­ge, Rabatt­ver­trä­ge, Preis­mo­ra­to­ri­um – ein eng­ma­schi­ges Netz aus Preis­sen­kungs­me­cha­nis­men lässt kei­nen Raum für Investitionen.
  • Ein Markt am Limit: Es feh­len Anrei­ze, in mehr Pro­duk­ti­on und sta­bi­le­re Lie­fer­ket­ten zu inves­tie­ren. Schon heu­te kommt es zu Eng­päs­sen. Und die Abhän­gig­keit von Chi­na wächst weiter.

Dazu sagt Bork Brett­hau­er, Geschäfts­füh­rer von Pro Gene­ri­ka: „Unse­re Unter­neh­men sind stolz dar­auf, das Gros der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten zu ver­sor­gen. Das aber geht nur, solan­ge die Pro­duk­ti­on wirt­schaft­lich ist. Wenn sich die Rah­men­be­din­gun­gen nicht ändern, wer­den wei­te­re Her­stel­ler aus­stei­gen müs­sen – mit dra­ma­ti­schen Fol­gen für die Ver­sor­gung in Deutschland.

Unse­re Zah­len soll­ten des­halb mehr sein als eine Daten­samm­lung. Sie soll­te Grund­la­ge wer­den für ein Gespräch. Ein Gespräch – etwa im Rah­men des ange­kün­dig­ten Phar­ma­dia­logs – das zum Ziel hat einen Markt zu sta­bi­li­sie­ren, der die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten ver­sorgt. Jeden­falls 80 Pro­zent von ihnen.“

Hier erhal­ten Sie nähe­re Infor­ma­tio­nen zur aktu­el­len Publi­ka­ti­on.

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Met­formin-Pro­duk­ti­on bedroht

EU-Abwas­ser­richt­li­nie treibt Kos­ten für Dia­be­tes-Ver­sor­gung in die Höhe

  • Durch die „Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie“ dro­hen Mehr­kos­ten von bis zu 445 Pro­zent für die Met­formin-Pro­duk­ti­on – das bedeu­tet das wirt­schaft­li­che Aus.
  • Fast 3 Mil­lio­nen Patient:innen müss­ten auf deut­lich teu­re­re Alter­na­ti­ven um-stei­gen mit gra­vie­ren­den Fol­gen für The­ra­pie­treue und Krankheitsverläufe.
  • Die Gesetz­li­che Kran­ken­ver­si­che­rung wäre mit bis zu 1,5 Mil­li­ar­den Euro Mehr-kos­ten jähr­lich kon­fron­tiert – Kos­ten, die der­zeit noch nicht kal­ku­liert sind.


27.05.2025 / Die „Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie“ (KARL) sieht vor, Klär­wer­ke mit einer vier­ten Rei­ni­gungs­stu­fe aus­zu­stat­ten. Die mil­li­ar­den­schwe­ren Kos­ten sol­len zum Groß­teil von Arz­nei­mit­tel­her­stel­lern getra­gen wer­den – auch von Gene­ri­ka-Pro­du­zen­ten, die bereits unter mas­si­vem Preis­druck ste­hen. Beson­ders betrof­fen ist das Dia­be­tes-Medi­ka­ment Met­formin – eines der güns­tigs­ten Arz­nei­mit­tel über­haupt. Die Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie wür­de die Pro­duk­ti­ons­kos­ten um 445 Pro­zent erhö­hen – und die Pro­duk­ti­on unwirt­schaft­lich machen. Ein Rück­zug vom Markt wäre für die Her­stel­ler unaus­weich­lich. Mit weit­rei­chen­den Fol­gen für die Ver­sor­gung.

„Das Bei­spiel Met­formin zeigt, wie ver­hee­rend die Aus­wir­kun­gen der Kom­mu­na­len Abwas­ser­richt­li­nie auf die Ver­sor­gung sein wer­den. Das bekom­men vor allem die Patient:innen zu spü­ren, die ihr Medi­ka­ment wech­seln müs­sen. Das wie­der­um führt bei der Gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung zum Kol­laps. Die Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie muss über­prüft und es müs­sen neue Wege zur Finan­zie­rung gefun­den wer­den, die nicht zulas­ten der Ver­sor­gungs­si­cher­heit gehen“, warnt Bork Brett­hau­er, Geschäfts­füh­rer von Pro Generika.

Met­formin ist für knapp drei Mil­lio­nen Patient:innen Mit­tel der ers­ten Wahl. Fällt es weg, müs­sen sie auf teu­re­re Alter­na­ti­ven aus­wei­chen – oft in Sprit­zen­form, mit erhöh­tem Risi­ko für Neben­wir­kun­gen. Die gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen müss­ten die Mehr­kos­ten tra­gen – im Fall von Met­formin wären es bis zu 1,5 Mil­li­ar­den Euro jähr­lich.

Die wich­tigs­ten Fra­gen rund um die „Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie“ fin­den Sie hier.

Und was die­se für ein Unter­neh­men wie Zen­ti­va bedeu­tet, das den größ­ten Anteil der Met­formin-Ver­sor­gung stemmt, lesen Sie hier.

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Minis­te­rin War­ken prio­ri­siert sta­bi­le Versorgung

In ihrer Bun­des­tags­re­de erklärt Nina War­ken einen Neu­start mit kla­rem Bekennt­nis: Versorgungssicherheit

  • Arz­nei­mit­tel müs­sen ver­füg­bar sein: Neue Gesund­heits­mi­nis­te­rin Nina War­ken setzt Ver­sor­gungs­si­cher­heit ganz oben auf die Agenda.
  • Phar­ma­dia­log soll neu gestar­tet wer­den: End­lich auch mit Fokus auf Versorgungssicherheit.
  • Minis­te­rin baut auf Dia­log: Pro Gene­ri­ka bie­tet akti­ve Unter­stüt­zung an.

15.05.2025 / Mit ihrer Antritts­re­de im Bun­des­tag hat Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­rin Nina War­ken ein kla­res Signal gesen­det: Die siche­re Ver­sor­gung der Men­schen mit Arz­nei­mit­teln wird zur poli­ti­schen Prio­ri­tät. Pro Gene­ri­ka begrüßt aus­drück­lich, dass Minis­te­rin War­ken den Phar­ma­dia­log wie­der auf­neh­men und sich in die­sem Kon­text auch um die Grund­ver­sor­gung küm­mern will.

„End­lich hat eine Gesund­heits­mi­nis­te­rin die Ver­sor­gungs­si­cher­heit mit Arz­nei­mit­teln zur Prio­ri­tät erklärt“, sagt Bork Brett­hau­er, Geschäfts­füh­rer von Pro Gene­ri­ka. „Sie hat ver­stan­den: Wenn Men­schen ihre Medi­ka­men­te nicht bekom­men, ver­lie­ren sie den Glau­ben an die Hand­lungs­fä­hig­keit ihres Gesundheitssystems.

Wir freu­en uns, dass die­se Minis­te­rin end­lich den Dia­log zu suchen scheint und war­ten mit aus­ge­streck­ter Hand. Lie­be Minis­te­rin — las­sen Sie uns gemein­sam ange­hen, was die Men­schen brau­chen und so drin­gend ver­dient haben“.

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Kom­mu­na­le Abwasserrichtlinie

EU-Par­la­ment for­dert neue Folgenabschätzung

  • Euro­päi­sches Par­la­ment sieht Nach­bes­se­rungs­be­darf bei geplan­ter Abwasserrichtlinie.
  •  Gefahr für Ver­sor­gungs­si­cher­heit bis­her nicht aus­rei­chend berücksichtigt.
  • Pro Gene­ri­ka: Umwelt­schutz und Ver­sor­gungs­si­cher­heit dür­fen nicht gegen­ein­an­der aus­ge­spielt werden.

07.05.2025 / Das Euro­päi­sche Par­la­ment hat die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on dazu auf­ge­for­dert, die Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie (KARL) noch ein­mal zu über­den­ken. In einem aktu­el­len Bericht zur Was­ser­re­si­li­en­z­stra­te­gie for­dert das Par­la­ment eine neue Fol­gen­ab­schät­zung. Der Grund: Die bis­he­ri­ge Ver­si­on der Richt­li­nie gefähr­det die Ver­sor­gungs­si­cher­heit mit wich­ti­gen Arz­nei­mit­teln – die­ser Aspekt wur­de bis­lang nicht aus­rei­chend berücksichtigt.

Dazu sagt Bork Brett­hau­er, Geschäfts­füh­rer von Pro Generika:

„Das Par­la­ment hat ver­stan­den: Die Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie darf so nicht kom­men. Denn sie wird zu einem Tsu­na­mi an Eng­päs­sen füh­ren. Das umwelt­po­li­ti­sche Ziel des sau­be­ren Was­sers darf nicht auf Kos­ten der Ver­sor­gungs­si­cher­heit durch­ge­setzt wer­den. Denn damit kon­ter­ka­riert sie das Ziel der Kom­mis­si­on: eine sta­bi­le­re Ver­sor­gung mit Arz­nei­mit­teln. Es braucht jetzt zeit­nah eine neue Fol­gen­ab­schät­zung, die bei­den Zie­len – sau­be­rem Was­ser und siche­rer Ver­sor­gung – Rech­nung trägt.“

Wor­um geht es bei der Kom­mu­na­len Abwasserrichtlinie?

Die Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie ver­pflich­tet Arz­nei­mit­tel­her­stel­ler, den größ­ten Teil der Kos­ten einer vier­ten Rei­ni­gungs­stu­fe in Klär­wer­ken zu über­neh­men – auch wenn Arz­nei­mit­tel­rück­stän­de haupt­säch­lich durch die Aus­schei­dun­gen der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten ins Abwas­ser gelan­gen. Die geschätz­ten jähr­li­chen Kos­ten von rund einer Mil­li­ar­de Euro wür­den vor allem die Gene­ri­ka-Her­stel­ler tra­gen. Die­se ste­hen schon heu­te unter hohem wirt­schaft­li­chem Druck – zusätz­li­che Kos­ten wür­den dazu füh­ren, dass sie lebens­wich­ti­ge Medi­ka­men­te vom Markt neh­men müs­sen. Dar­un­ter hät­ten Mil­lio­nen Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten zu leiden.

Wei­te­re Fra­gen und Ant­wor­ten dazu fin­den Sie hier.

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Neu­start im BMG

Pro Gene­ri­ka begrüßt Minis­te­rin War­ken – und sieht Chan­ce für sta­bi­le Arzneimittelversorgung

  • Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung ist Teil unse­rer Infra­struk­tur – und grund­le­gend für das Ver­trau­en in staat­li­che Handlungsfähigkeit.
  • Mit der neu­en Minis­te­rin kommt fri­scher Wind – jetzt braucht es Mut zur Umset­zung und res­sort­über­grei­fen­des Denken.
  • In einer Welt wach­sen­der geo­po­li­ti­scher Risi­ken ist Ver­sor­gungs­si­cher­heit auch stra­te­gi­sche Unab­hän­gig­keit – ins­be­son­de­re von China.

7.5.2025 / Mit Nina War­ken beginnt eine neue Pha­se in der Gesund­heits­po­li­tik. Pro Gene­ri­ka gra­tu­liert zum Amts­an­tritt – und ist zuver­sicht­lich, dass sie die struk­tu­rel­len Her­aus­for­de­run­gen in der Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung beherzt ange­hen wird.

Die Poli­tik hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren erkannt: Eine zuver­läs­si­ge Ver­sor­gung mit gene­ri­schen Arz­nei­mit­teln ist nicht selbst­ver­ständ­lich. Sie ist sys­tem­re­le­vant. Zuletzt ist sie aber brü­chi­ger gewor­den: der jah­re­lan­ge, extre­me Kos­ten­druck auf Gene­ri­ka hat Lücken geris­sen und unse­re Abhän­gig­keit vor allem von Chi­na erhöht. Ange­sichts der zuneh­men­den geo­po­li­ti­schen Risi­ken ist die­se hohe Abhän­gig­keit ein Risi­ko, das Deutsch­land und Euro­pa nicht län­ger igno­rie­ren kön­nen.

Zugleich wächst der poli­ti­sche Rücken­wind: Mit dem „Cri­ti­cal Medi­ci­nes Act“ setzt auch Euro­pa ein Zei­chen für mehr Resi­li­enz in der Versorgung.

„Minis­te­rin War­ken hat die Chan­ce, der Grund­ver­sor­gung end­lich den Stel­len­wert zu geben, den sie ver­dient. Nur Gene­rik­aun­ter­neh­men kön­nen die Men­schen in der Brei­te ver­sor­gen – und dafür sor­gen, dass dies auch bezahl­bar ist. Wir ste­hen bereit, unse­re Erfah­rung und Ideen ein­zu­brin­gen – denn ohne die Indus­trie wird es kei­ne nach­hal­ti­gen Lösun­gen geben,“ sagt Bork Brett­hau­er, Geschäfts­füh­rer von Pro Generika.

„Was jetzt gebraucht wird, ist eine res­sort­über­grei­fen­de Stra­te­gie. Gesund­heits­po­li­tik darf nicht län­ger iso­liert betrach­tet wer­den. Sie hat auch wirtschafts‑, umwelt- und sicher­heits­po­li­ti­sche Impli­ka­tio­nen – und die müs­sen fort­an mit­ge­dacht werden.“

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Erhö­hung des Fest­be­trags für Tamoxifen

Gutes Signal – doch Wir­kung verpufft

  • Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um erkennt an: Das Preis­ni­veau für das Brust­krebs­mit­tel Tam­oxi­fen war rui­nös und ursäch­lich für den Eng­pass 2022.
  • Jetzt steigt der Fest­be­trag – Her­stel­ler pro­fi­tie­ren davon aller­dings kaum.
  • Mehr Mut und Kon­se­quenz nötig – Rege­lungs­wirr­warr ver­hin­dert Entlastung.

Drei Jah­re spä­ter hat das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um reagiert: Ab mor­gen wird – auf Basis des Arz­nei­mit­tel-Lie­fer­eng­pass­be­kämp­fungs- und Ver­sor­gungs­ver­bes­se­rungs­ge­set­zes (ALBVVG) – der Fest­be­trag um 50 Pro­zent erhöht. Das poli­ti­sche Ziel ist klar: Anbie­ter sol­len wirt­schaft­lich pro­du­zie­ren kön­nen, um Viel­falt im Markt zu schaf­fen und Eng­päs­sen vorzubeugen.

Fällt eine Regu­lie­rung weg, greift eine andere

Allein – bei den Her­stel­lern kommt die­se Erhö­hung nicht an. Ande­re Preis­in­stru­men­te wir­ken wei­ter­hin – und neu­tra­li­sie­ren den Effekt der Maßnahme.

  • Rabatt­ver­trä­ge gel­ten wei­ter, d. h. die Dif­fe­renz zwi­schen dem alten und dem neu­en Preis fließt nicht an den Her­stel­ler, son­dern wird an die Kran­ken­kas­se weitergereicht.
  • Die soge­nann­te 4G-Rege­lung (in der Apo­the­ke muss eines der vier preis­güns­tigs­ten Prä­pa­ra­te abge­ge­ben wer­den) befeu­ert den Preis­wett­be­werb weiterhin.
  • Preis­an­pas­sun­gen lösen einen Gene­ri­ka­ra­batt aus, der teil­wei­se den durch die Erhö­hung gewon­ne­nen finan­zi­el­len Spiel­raum zunichtemacht.

Die Pro­duk­ti­on von Tam­oxi­fen bleibt unwirtschaftlich

Betrof­fen sind Her­stel­ler wie San­doz – die Fir­ma, die sei­ner­zeit den Ver­sor­gungs­eng­pass ver­hin­der­te, indem sie am Stand­ort Bar­le­ben zusätz­li­che 20 Mil­lio­nen Tages­do­sen produzierte.

Zur Reak­ti­on des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums sagt Tho­mas Weigold, Coun­try Pre­si­dent San­doz Deutsch­land und stellv. Vor­stands­vor­sit­zen­der von Pro Gene­ri­ka: „Dass der Fest­be­trag end­lich steigt, ist ein wich­ti­ger Schritt. Und doch ist er halb­her­zig. Denn bei uns Her­stel­lern kommt die Preis­er­hö­hung auf­grund des ansons­ten wei­ter­be­stehen­den Regel­werks nicht an. Wenn die Poli­tik die Ver­sor­gung nach­hal­tig sta­bi­li­sie­ren will, muss sie kon­se­quent vor­ge­hen und auch das Regel­werk refor­mie­ren – sonst bleibt die Pro­duk­ti­on unwirt­schaft­lich und damit gefährdet.”

Den aus­blei­ben­den Effekt des ALBVVG, das auch auf die Ver­bes­se­rung der Ver­sor­gung mit Krebs­me­di­ka­men­ten abzielt, unter­streicht eine Mit­glie­der­um­fra­ge von Pro Gene­ri­ka: Die­se ergab, dass nie­mand auf Basis des ALBVVG mit einem Aus­bau der Krebs­mit­tel-Pro­duk­ti­on rechnet.

Für Pro Gene­ri­ka-Geschäfts­füh­rer Bork Brett­hau­er ist klar: „Das Bei­spiel Tam­oxi­fen zeigt ein­drück­lich: Das bestehen­de Rege­lungs­werk ist zu dicht, die Instru­men­te kon­ter­ka­rie­ren sich in ihrer Wir­kung. Die Ziel­set­zung der Poli­tik – eine wirt­schaft­lich trag­fä­hi­ge Gene­ri­ka­ver­sor­gung zur Siche­rung der Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung – ist unein­ge­schränkt rich­tig. Doch ohne ech­ten Mut und Wil­len bleibt sie unerreicht.”

Die wich­tigs­ten Preis­re­gu­lie­run­gen auf einen Blick

Sie möch­ten ver­ste­hen, wel­che Preis­re­gu­lie­run­gen auf die Gene­ri­ka-Prei­se drü­cken – und wie die­se zusam­men­wir­ken? Wir haben ein Schau­bild ent­wor­fen, das das Rege­lungs­wirr­warr auf einen Blick abbildet.

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Pro Gene­ri­ka zum Koalitionspapier

Neue Regie­rung will mehr Unab­hän­gig­keit von Chi­na – bit­te los­le­gen, jetzt!

  • Gut so: Die neue Regie­rungs­ko­ali­ti­on will die Ver­sor­gungs­si­cher­heit bei Arz­nei­mit­teln stärken.
  • Jetzt geht’s ums: Umsetzen!
  • War­um jetzt? Die Gefah­ren­la­ge ist groß! Die geo­po­li­ti­sche Situa­ti­on ist unüber­sicht­lich, unse­re Abhän­gig­keit von Chi­na dra­ma­tisch – und das macht uns sicher­heits­po­li­tisch verwundbar.

09.04.2025 / Die neue Regie­rungs­ko­ali­ti­on aus Uni­on und SPD hat sich auf ein Koali­ti­ons­pa­pier geei­nigt. Dar­in nimmt sie sich vor, die Ver­sor­gung­si­cher­heit mit Arz­nei­mit­teln zu stär­ken – und Pro­duk­ti­ons­stand­or­te für kri­ti­sche Arz­nei­mit­tel zurückverlagern.

Dazu sagt Bork Brett­hau­er, Geschäfts­füh­rer von Pro Gene­ri­ka:
„Die neue Bun­des­re­gie­rung steht vor Auf­ga­ben wie kaum eine vor ihr. Eine davon ist es, unser aller Sicher­heit zu schüt­zen.  Das gilt auch mit Blick auf Arz­nei­mit­tel. Die geo­po­li­ti­schen Umwäl­zun­gen zei­gen, wie gefähr­lich unse­re Abhän­gig­keit von Chi­na ist. Es ist also rich­tig, dass die neue Regie­rung die „Chi­na-Stra­te­gie“ der aktu­el­len Regie­rung fort­set­zen und Abhän­gig­kei­ten und Vul­nerabi­li­tä­ten mini­mie­ren will.

Dabei ist die Rück­ver­la­ge­rung von Pro­duk­ti­ons­stand­or­ten nur ein – extrem auf­wän­di­ger und nicht pau­schal umsetz­ba­rer – Bau­stein, mehr Unab­hän­gig­keit her­zu­stel­len. Ziel­füh­ren­der ist es, bestehen­de Pro­duk­ti­on hier zu halten.

Das Wich­tigs­te aber ist: Die Abkehr von der Haupt­sa­che-Bil­lig-Poli­tik bei Gene­ri­ka. Nur so wird es den Unter­neh­men mög­lich sein, diver­si­fi­zier­te Lie­fer­ket­ten auf­zu­bau­en und mehr Resi­li­enz in der Ver­sor­gung her­zu­stel­len.  Unse­re Unter­neh­men ste­hen der neu­en Regie­rung zur Sei­te. Denn eine Sta­bi­li­sie­rung unse­rer Ver­sor­gung lässt sich nur mit ver­ein­ten Kräf­ten erreichen.“

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Abhän­gig bei lebens­wich­ti­gen Arzneimitteln

Geo­po­li­tisch ver­wund­bar: Medi­ka­men­te sind Teil unse­rer Sicherheit

  • Ange­sichts geo­po­li­ti­scher Bedro­hun­gen und schwe­len­der Han­dels­krie­ge ist unse­re Arz­nei­mit­tel-Abhän­gig­keit von Chi­na hoch riskant.
  • Pro Gene­ri­ka-Vor­sit­zen­der Andre­as Burk­hardt warnt: „Gesund­heit ist eine geo­stra­te­gi­sche Waf­fe“.
  • Eine sta­bi­le Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung muss Teil unse­rer Ver­tei­di­gungs­stra­te­gie werden.

26.03.2025 / Die sicher­heits­po­li­ti­sche Debat­te in Deutsch­land ver­nach­läs­sigt bis­lang einen ent­schei­den­den Aspekt: die Ver­sor­gung mit lebens­wich­ti­gen Medi­ka­men­ten. Die aktu­el­le Abhän­gig­keit von Chi­na, die vor allem Gene­ri­ka betrifft, macht unser Gesund­heits­sys­tem ver­wund­bar und damit poli­tisch erpressbar.

„Die Ver­sor­gung der Men­schen in Deutsch­land mit Arz­nei­mit­teln ist nicht mehr bloß ein gesund­heits­po­li­ti­sches The­ma”, sagt Andre­as Burk­hardt, Vor­sit­zen­der von Pro Gene­ri­ka. “In Zei­ten, in denen sich die Macht­ver­hält­nis­se auf der Welt ver­schie­ben und offe­ne Han­dels­krie­ge geführt wer­den, ist sie auch ein sicher­heits­po­li­ti­sches The­ma geworden.”

Dass Burk­hardt mit die­ser Auf­fas­sung nicht allein ist, zeigt ein offe­ner Brief von elf EU-Gesund­heits­mi­nis­tern – dar­un­ter auch Karl Lau­ter­bach –, der unse­re Abhän­gig­keit bei Arz­nei­mit­teln als “Achil­les­fer­se der euro­päi­schen Ver­tei­di­gungs­po­li­tik” bezeichnet.

Für Burk­hardt ist klar: Die zukünf­ti­ge Bun­des­re­gie­rung muss das Pro­blem zügig ange­hen: “Für die Sicher­heit der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten braucht es eine res­sort­über­grei­fen­de Stra­te­gie für die Grund­ver­sor­gung, die fol­gen­de Zie­le hat: mehr Resi­li­enz, mehr Diver­si­fi­zie­rung und mehr euro­päi­sche Unabhängigkeit.”

Hier lesen Sie das voll­stän­di­ge Inter­view mit Andre­as Burkhardt.

Die­se Land­kar­te zeigt unse­re Abhän­gig­keit bei Anti­bio­ti­ka von China.

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So abhän­gig sind wir von China 

Nur ein Fünf­tel der Anti­bio­ti­ka-Fabri­ken steht in Euro­pa. Eine Heat­map zeigt den Sitz sämt­li­cher Fabri­ken, die Anti­bio­ti­ka-Wirk­stof­fe für den euro­päi­schen Markt pro­du­zie­ren. Die Abhän­gig­keit von Chi­na ist immens, die Ver­sor­gung wackelt bereits. Alles was Sie jetzt wis­sen sollten.

Zum Antibiotika-Spezial 
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Cri­ti­cal Medi­ci­nes Act

EU-Kom­mis­si­on will mehr Arz­nei­mit­tel-Pro­duk­ti­on in Europa 

Ein wich­ti­ger Schritt – doch ande­re EU-Regu­lie­run­gen brem­sen ihn aus

  • EU-Kom­mis­si­on legt Ent­wurf für den „Cri­ti­cal Medi­ci­nes Act“ vor, mit dem sie das Pro­blem der Lie­fer­eng­päs­se ange­hen will.
  • Ein ers­ter, wich­ti­ger Schritt, um die Ver­sor­gung mit Gene­ri­ka zu sta­bi­li­sie­ren und mehr Unab­hän­gig­keit von Chi­na zu erlangen.
  • Aber Ach­tung! Eine ande­re Regu­lie­rung könn­te Posi­tiv-Effek­te ver­puf­fen las­sen und einen Eng­pass-Tsu­na­mi auslösen.

11.03.2025 / Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on hat heu­te den Ent­wurf für den “Cri­ti­cal Medi­ci­nes Act“ vor­ge­legt. Das Papier, das die EU-Kom­mis­si­on inner­halb der ers­ten 100 Tage ihrer Amts­zeit, vor­ge­legt hat, adres­siert die Lie­fer­eng­päs­se bei lebens­wich­ti­gen Medi­ka­men­ten und die Abhän­gig­keit von Chi­na. Es ent­hält Maß­nah­men, die euro­päi­sche Pro­duk­ti­on stär­ken und die Lie­fer­si­cher­heit von Gene­ri­ka erhö­hen können.

Dazu sagt Bork Brett­hau­er, Geschäfts­füh­rer von Pro Gene­ri­ka: “Die Kom­mis­si­on hat ver­stan­den, dass man das Eng­pass-Pro­blem end­lich poli­tisch ange­hen muss. Wir brau­chen sta­bi­le­re Lie­fer­ket­ten und müs­sen – ange­sichts der sich geo­po­li­ti­scher Ver­schie­bun­gen und begin­nen­der Han­dels­krie­ge – unab­hän­gi­ger von Staa­ten wie Chi­na wer­den. Das ist ein über­fäl­li­ger Schritt. Höl­lisch auf­pas­sen muss die EU-Kom­mis­si­on nun, dass eine ande­re Rege­lung aus der EU nicht genau die­se Inten­ti­on konterkariert!”

Die Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie macht alle Effek­te zunichte

Denn: Wäh­rend der “Cri­ti­cal Medi­ci­nes Act” an eini­gen rich­ti­gen Stell­schrau­ben dreht, droht die “Kom­mu­na­le Abwas­ser­richt­li­nie” (KARL), die­sen Fort­schritt zu blo­ckie­ren. Letz­te­re sieht vor, dass Gene­ri­ka-Her­stel­ler für den Aus­bau von Klär­an­la­gen bezah­len. Das aber macht die Pro­duk­ti­on vie­ler Arz­nei­mit­tel unwirt­schaft­lich, gefähr­det Pro­duk­ti­on in Euro­pa und wird zu einem Eng­pass-Tsu­na­mi füh­ren. „Damit wird genau das gefähr­det, was der “Cri­ti­cal Medi­ci­nes Act” errei­chen soll “, warnt Bretthauer.

Pro Gene­ri­ka for­dert Stra­te­gie für die Grundversorgung

„Es braucht eine über­grei­fen­de Stra­te­gie, die nicht nur in Ein­zel­maß­nah­men denkt“, for­dert Brett­hau­er. „Euro­pa kann es sich nicht leis­ten, mit einer Hand gegen Lie­fer­eng­päs­se vor­zu­ge­hen – und mit der ande­ren neue zu verursachen.“

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